Probezeit im neuen Unternehmen – das musst du wissen
Du hast deinen Arbeitsvertrag unterschrieben und bist bereit für einen frischen Karriereabschnitt?
Dann steht dir mit der Probezeit eine wichtige Phase bevor, in der dein Arbeitgeber und du eure Kompatibilität auf Herz und Nieren prüfen dürft.
Im folgenden Artikel erfährst du, welche Punkte du während der ersten Monate im neuen Job beachten musst und wie du die Probezeit effektiv zu deinem Vorteil nutzt.
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auf Jobsuche gehenWas ist die Probezeit und warum gibt es sie?
Beim Vorstellungsgespräch überzeugt, Traumjob in der Tasche – nun gilt es, den guten Eindruck in der sogenannten Probezeit zu festigen. Diese „Testphase“ im Beruf ermöglicht deinem Arbeitgeber und dir ein gegenseitiges Kennenlernen, bevor ihr eine langfristige Verpflichtung eingeht. Einerseits können dabei offene Fragen geklärt und eine solide Basis für ein gutes Arbeitsverhältnis geschaffen werden. Andererseits vermindert sich das Risiko einer Fehlanstellung, zum Beispiel, wenn du nicht mit dem Team zurechtkommst oder die Aufgaben nicht deinen Vorstellungen entsprechen.
Ein Arbeitsvertrag ohne Probezeit kommt sehr selten vor – allerdings existieren in Bezug auf unbefristete und befristete Arbeitsverhältnisse keine gesetzlichen Vorschriften. Fehlt im Vertrag die entsprechende Klausel, fällt auch die Probezeit weg.
Die wichtigsten Probezeit-Fakten im Überblick
Wie lange dauert die Probezeit, steht mir Urlaub zu und was passiert, wenn ich krank werde? Für die Probezeit sind drei zentrale Aspekte zu berücksichtigen:
1. Dauer der Probezeit
Laut Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB) können Arbeitgeber und Arbeitnehmer maximal 6 Monate Probezeit vereinbaren. Abweichungen nach Tarifvertrag sind möglich und gehören zur Tagesordnung – weshalb die Probezeitdauer in Deutschland zwischen 1 und 6 Monaten liegt. Zudem können dein Arbeitgeber und du die Probezeit innerhalb der ersten 6 Monate einvernehmlich verlängern.
Die Kündigungsfrist in der Probezeit beträgt lediglich 2 Wochen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer können das Beschäftigungsverhältnis innerhalb dieser Frist ohne Angabe von Gründen ordentlich beenden.
2. Urlaub in der Probezeit
Die weit verbreitete Meinung, dass während der Einarbeitung eine Urlaubssperre herrscht, ist nicht korrekt. Auch in der Probezeit hast du Anspruch auf Urlaubstage – und zwar pro Monat in Höhe eines Zwölftel des vertraglich geregelten Jahresurlaubs. Üblicherweise werden in der Probezeit jedoch wenige bis gar keine Urlaubstage beansprucht, da diese Phase deinen beruflichen Erfolg maßgeblich mitbestimmt.
3. Krankheit während der Probezeit
Selbstverständlich kann es passieren, dass du in der Probezeit krank wirst. In diesem Falle darfst du dich krankmelden, ohne, dass dadurch die Testphase verlängert wird. In den ersten vier Wochen erhältst du in der Probezeit ab der fünften Woche eine Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber. Vorher greift in der Regel das Krankengeld deiner Krankenkasse.
Tipps für die Probezeit
Mit der Probezeit kannst du dir ein genaues Bild deines neuen Arbeitgebers und Teams machen. Stelle dir folgende Fragen: Kann ich mich mit der Firmenkultur identifizieren? Stimmt die Chemie zwischen mir und meinen Vorgesetzten bzw. Kollegen? Entsprechen die Aufgaben meinen Erwartungen? Kann ich mir vorstellen, hier langfristig motiviert tätig zu sein? Sollten Probleme zutage treten, scheue dich nicht, deinen Arbeitgeber darauf anzusprechen. Häufig können Unstimmigkeiten leichter geklärt werden, als du vielleicht denkst. Notiere Aspekte, die dir auffallen, in einem Notizbuch. Dieses kannst du später für dein Probezeit-Feedbackgespräch verwenden.
Sich in ein eingespieltes Team einzufügen und dabei noch unbekannte Aufgaben zu meistern kann gerade zu Beginn überfordernd wirken. Trotzdem lohnt es sich, einen guten Draht zu deinen Teammitgliedern aufzubauen – beispielsweise, indem du an Events teilnimmst und den Mittag oder Feierabend mit deinen neuen Kollegen verbringst.
Insbesondere während der Probezeit ist Eigeninitiative der Schlüssel zum Erfolg. Du hast eine Aufgabe abgeschlossen? Warte nicht darauf, bis dir jemand eine neue zuteilt. Frage lieber aktiv nach oder mache Vorschläge, was du als Nächstes erledigen könntest. Dadurch hinterlässt du einen kompetenten, interessierten Eindruck.
Nicht alle, aber viele Fragen lassen sich eigenständig beantworten. Hast du während der Arbeit Zugriff auf das Internet, kannst du über Suchmaschinen oder das Intranet des Unternehmens häufig selber eine Lösung für kleinere Angelegenheiten finden – mit dem Vorteil, dass du deine selbständige Arbeitsweise demonstrierst und die Konzentration deiner Vorgesetzten und Kollegen nicht störst.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – das weiß auch dein neuer Arbeitgeber. Erntest du während der Probezeit konstruktive Kritik, ist dies kein persönlicher Angriff. Reagiere dankbar, reflektiere dein Verhalten und berücksichtige die Kritikpunkte für deine weitere Arbeit. Dein Arbeitgeber wird merken, dass du mit dir reden lässt und bereit bist, deine Arbeitsweise im Sinne des Unternehmens zu optimieren.
Probezeit Feedbackgespräch
Nach Ablauf der Probezeit ziehst du in einem Feedbackgespräch mit deinem Arbeitgeber Bilanz. Dabei beleuchtet ihr, wie die Probemonate gelaufen sind, wo deine Stärken und Schwächen liegen und wie ihr die Zusammenarbeit noch besser gestalten könnt. An diesem Punkt kannst du auch Fragen und Punkte aus deinem Notizbuch anbringen. Führt ihr euer Arbeitsverhältnis fort, gilt per sofort die gesetzliche Kündigungsfrist von vier Wochen zum Fünfzehnten oder zum Ende eines Kalendermonats.